Mein Blog heißt ja nicht umsonst PlantPETGuru – ich will hier nicht nur über Pflanzen und Gartenthemen schreiben, sondern auch über Heimtiere.
Beginnen möchte ich mit einer super interessanten, aber fast vergessenen Gattung der Labyrinthfische: Macropodus

Diese speziellen Fische zeichnen sich durch eine Anpassung an sauerstoffarme Gewässer in ihrer Heimat Asien aus, durch die sie atmosphärischen Sauerstoff atmen können. Das wird durch eine Umgestaltung im Kopfbereich möglich, das sogenannte Labyrinthorgan. Dieses Organ gab einer ganzen Gruppe von Fischen den Namen Labyrinthfische.

Aquaristisch ist hauptsächlich die Art Macropodus opercularis verbreitet, es gibt aber weitere Arten, die seltener zu finden, aber nicht weniger interessant sind.
Durch das große Verbreitungsgebiet erreichen manche Arten auch gemäßigte Klimabereiche, wodurch eine Art in Deutschland sogar im Gartenteich gehalten werden kann: Macropodus ocellatus.

Es gibt dann noch den schwarzen Makropoden, Macropodus spechti, auch bekannt als Macropodus concolor. Für mich der schönste aller Makropoden.

Ich halte alle drei Arten , sowie die blaue Form von Macropodus opercularis. Alle Arten können den Sommer über in Teichen im Garten verbringen, was allen Arten ausgesprochen gut tut. Macropodus ocellatus kann in entsprechend tiefen Teichen in milden Gegenden auch draußen überwintern.

Bei guter Fütterung (Lebendfutter!) und einer Temperatur über 22 Grad Celsius beginnen die Tiere mit der Fortpflanzung, die bei allen Labyrinthfischen sehr spannend ist. Oben im Bild ist das Wesentliche zu sehen: Die Männchen bauen ein Schaumnest, locken ein Weibchen durch eine heftige Balz an, drehen sie auf den Rücken, wodurch die Eier- und Spermienabgabe ausgelöst wird. Das Männchen sammelt die befruchteten Eier ein, spuckt sie in das Schaumnest (Sauerstoff!) und nach ein paar Tagen schlüpfen die winzigen Jungen.

Die Jungen brauchen viel Futter, um zügig zu wachsen. Die Nachzucht gelingt bei Macropodus opercularis und Macropodus spechti nahezu mühelos, bei Macropodus ocellatus ist sie wenig produktiv.
Interessant sind die Fische jetzt vor allem wieder deshalb, weil man sie nicht heizen muss. Das ist in Zeiten hoher Energiepreise ein wichtiger Aspekt! Ich kann deshalb jedem nur empfehlen, sich mal näher mit dieser spannenden Gattung zu beschäftigen.

Macropodus gilt als aggressiv und es heißt, man solle ein Männchen mit mehreren Weibchen halten. Das ist einfach gesagt, aber schwer umzusetzen. Oft weiß man lange nicht, ob man ein Weibchen oder ein Männchen hat, dann erhält man in der Nachzucht immer deutlich mehr Männchen als Weibchen und letztere sterben auch eher.
Nach meiner Erfahrung kommen auch viele Männchen gut miteinander aus (gilt nicht für Macropodus ocellatus!), wenn alle anderen Umstände passen. Und die immer wieder stattfindenden Scheinkämpfe sind schön anzusehen. Achtet mal beim nächsten Zoobesuch auf diese schöne Gattung!

Eine Antwort zu “Paradiesfische”
Sehr interessant und schön zu lesen.
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