Da bin ich wieder….9000km entfernt 🤩 (Teil 1, die Entscheidung)

Am Strand von La Réunion

Lange habe ich nichts mehr veröffentlicht. Das hat seinen Grund: Ich bin AUSGEWANDERT!

Zuletzt habe ich ja in der Nähe von Frankfurt in einem kleinen Häuschen mit Nebenhaus gewohnt. Ich hatte mehrere Gewächshäuser und viele, viele Tiere. Das war alles sehr schön und funktionierte auch gut. Dann kam der Überfall Russlands auf die Ukraine. Plötzlich änderte sich ALLES.

Mein Garten in Trebur

Obwohl die Miete nicht hoch war, stiegen die Energiekosten ins Unermessliche und das machte mir Angst. Was soll aus meinen exotischen Pflanzen und Tieren werden, die alle in irgendeiner Form Energie brauchen, die nun viel zu teuer wird? Aber nicht nur die Kosten für Energie stiegen, nein, alle Kosten kletterten nach oben. Das hatte auch noch mit der Pandemie zu tun. Meine bisherige Kalkulation lief völlig aus dem Ruder.

Gleichzeitig zeichnete sich aber auch ab, dass mein Arbeitsplatz zu wackeln begann und meine ohnehin strapaziöse Beziehung war nicht mehr zu retten. Da saß ich nun. VERZWEIFLUNG war von nun an mein ständiger Begleiter. Nachts verfolgten mich die Fragen, zu denen ich tagsüber keine Antworten fand und meine Depressionen begannen mich aufzufressen.

Um überhaupt schlafen zu können, begann ich, mit Hypnosevideos in YouTube zu meditieren, um meine Ängste zu überwinden. Das funktionierte wirklich sehr gut und plötzlich entstand die Idee, alles aufzugeben und Deutschland zu verlassen. Als diese Entscheidung in mir gefallen war, kam plötzlich auch meine Kraft zurück und es änderte sich ALLES.

Dazu muss man wissen, dass mir zuvor allein der Gedanke, meine Pflanzen und Tiere wegzugeben, die Luft abschnürte. Ich konnte selbst nicht fassen, dass ich plötzlich gerade zu Freude bei dem Gedanken empfand, nun alles – wirklich alles – loszulassen. Das ist ein guter Beleg dafür, dass wir unser Gefängnis im Hirn tatsächlich selbst erbauen – aber auch selbst einreißen können.

Die wichtigste Frage war natürlich: Wohin soll ich denn auswandern? Diese Frage ist bei genauerer Betrachtung gar nicht so einfach zu beantworten. Denn man hat ja hier keine freie Wahl und man möchte auch nicht wahllos irgendwo hin.

Für mich galten folgende Punkte: Es muss ganzjährig warm sein, es muss am Meer liegen, ich muss die Sprache beherrschen oder erlernen können und ich muss dort arbeiten können/dürfen. Wenn man ehrlich alles in die Überlegungen mit einbezieht, wie z.B. Sicherheit, Lebensstandard oder Mentalität der Menschen, bleiben eventuell nicht mehr so viele Möglichkeiten übrig. Meine Wahl fiel zunächst auf den Oman.

Welche Voraussetzungen muss man erfüllen, um im Oman Leben zu können? Das einfachste ist, man investiert mehr als 500 000€, dann ist man für 10 Jahre Resident, kann das aber auch wieder verlängern. Leider hatte ich keine 500 000€ übrig.

Also blieb nur die andere Alternative über ein Arbeitsvisum im Land leben zu können. Ich bin in den Oman gereist, um alle Möglichkeiten zu recherchieren. Parallel habe ich dort nach Arbeit gesucht. Long story short, es gelang mir nicht, über ein Arbeitsvisum in den Oman auswandern zu können.

In Deutschland bahnte sich inzwischen ein ganz anderes Thema an. Mein Arbeitgeber verkaufte sein Kerngeschäft an einen Mitbewerber. Darin sah ich meine Chance, über einen Deal auszuscheiden und so meinen Traum zu verwirklichen. Die Idee war, dass ich noch eine Weile für die Firma arbeite und den Übergang betreue, das dann aber schon Remote von meinem neuen Lebensort aus. Das klappte! Voraussetzung war, dass der neue Wohnort in der EU liegt und die Zeitzone ein gemeinsames Arbeiten möglich macht.

Und wen fragt man heute, wenn man eine komplexe Frage hat, zu deren Beantwortung man viele Parameter unter einen Hut bringen muss? Richtig: ChatGPT! Und der hatte eine klare Antwort: Die Insel La Réunion im indischen Ozean erfüllt alle meine Voraussetzungen. La Réunion ist ein Übersee-Département von Frankreich, also spricht man dort französisch. Das sollte später noch relevant werden.

Endlich auf der Insel

Nun war also klar, wohin ich wollte (konnte) und wovon ich dort zunächst leben würde. Auch der Zeitpunkt war nun einigermaßen klar, es sollte im Herbst 2023 soweit sein.

Damit wurde nun ein ganz anderes Thema wichtig: Wie löst man einen Haushalt mit zwei Häusern auf, wie vermittelt man über 500 Tiere und verkauft Unmengen an Kübelpflanzen? Wie organisiert man einen Umzug auf eine Insel?

Davon berichte ich in Teil zwei!

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