Heute wenden wir uns mal wieder den Fischen zu.

Viele kennen ja die typischen Aquarienfische wie Guppies, Schwertträger und Zebrabärblinge. Das sind die Klassiker bei jedem Einsteiger in die Hobbyaquaristik, weil sie günstig, robust und farbig sind. Erst später traut man sich an teurere und etwas schwierigere Fische, die meist dann auch größere Becken benötigen. Oft startet man dann mit Skalaren.

Dann hat man den Sprung in die große, bunte und spannende Welt der Buntbarsche geschafft. Buntbarsche sind sehr formenreich und die aquaristisch wichtigsten Arten kommen sowohl in Afrika als auch in Südamerika vor.
Wir bleiben heute in Südamerika, denn da kommen auch die Fische des heutigen Beitrages vor: Der rote Oskar oder auch Pfauenaugenbuntbarsch (Astronotus ocellatus).

Bei diesen Fischen handelt es sich zwar auch um Klassiker, aber sie sind sicher nichts für Anfänger. Aber der Reihe nach.
Pfauenaugenbuntbarsche werden bis zu 30 cm lang, sind Revier bildend und streitsüchtig. Sie brauchen ein dementsprechend großes Aquarium!
Leider werden diese schönen Fische oft sehr günstig und recht klein verkauft und man merkt erst, wenn sie beginnen, die kleineren Fische zu fressen und das Aquarium umzugestalten, dass man hier Individualisten im Becken hat.
Merke: Pfauenaugenbuntbarsche sollte man nur kaufen, wenn man wirklich weiß, worauf man sich einlässt!

Ich kaufte mir zunächst eine Gruppe von 7 Tieren, die in einem 150 cm Becken untergebracht waren (siehe oben rechts). Um harmonierende Paare zu erhalten, muss man den Fischen die Gelegenheit geben, selbst Paare zu bilden.
Ich hatte Glück, es haben sich zwei Paare zusammen gefunden. Die restlichen drei Fische habe ich abgegeben und die Paare bezogen ein 200 cm langes Becken .

Die Barsche wurden zunächst in mit Osmosewasser weicher gemachtem Treburer Leitungswasser gehalten, seit längerem aber schwimmen sie aber in reinem Leitungswasser. Sie werden mit hochwertigen Pellets, aber vor allem mit Insekten (Heimchen, Grillen) und Stinten gefüttert und wuchsen so schnell heran.
Hochwertiges, artgerechtes Futter ist meines Erachtens der Schlüssel für gesunde Fische!
Die beiden Paare bildeten dann ihr Revier und viel eher als ich es erwartet hätte, begannen sie mit der Eiablage.
Ich griff hier nicht ein und ich konnte sehen, dass beide Paare tatsächlich lernen mussten, mit ihren Eiern umzugehen. Die ersten verschwanden immer über Nacht. Das waren vermutlich die Welse. Ein Nachtlicht hat dieses Problem gelöst. Mit jedem weiteren Versuch schlüpften immer mehr Jungfische und schafften es bis zum Freischwimmen. Da ich aber die Jungfische nicht groß ziehen wollte, ließ ich sie im Becken und dort „verschwanden“ sie dann immer. Aktuell findet keine Eiablage mehr statt.
Den Tieren bei der Brutpflege zuzusehen, ist mit das Schönste, was ich in meinem Hobby erlebt habe. Die Eier werden befächelt (Sauerstoff), verpilzte Eier werden entfernt, geschlüpfte Jungfische werden in eine eigens angelegte Mulde umgebettet und die ganze Familie bleibt beisammen. Wirklich geradezu zärtlich. Für mich ein Beleg, dass wir Tiere oft unterschätzen.

Es gibt inzwischen sehr viele Farbvarianten des „roten Oskars“ – da bin ich als Sammler natürlich sehr in der Versuchung. Aber mehr als ein 2 Meter Becken ist einfach nicht drin.
Die Oskars werden zutraulich, können aber, gerade wenn sie Gelege oder gar Jungfische haben, auch ordentlich zubeißen. Das sollte man wissen.
Es sind faszinierende, grundsätzlich ruhige Fische, die in einem passenden Aquarium sehr leicht zu pflegen sind und viel Freude machen.

Wie ich oben schon erwähnt habe, gelten diese Fische als Klassiker. Sie wurden schon früh in die Aquaristik eingeführt als man noch nicht so sehr auf die Haltungsbedingungen achtete. Heute findet man die Barsche seltener, zum Standardsortiment gehören sie nicht mehr. Wer sie aber sucht, wird sie finden.
