In der Zeit nach Weihnachten, wenn Weihnachtssterne ihren Dienst getan haben, Frühjahrsblüher aber noch nicht so richtig passen, haben in den Gartencentern die Orchideen ihren großen Auftritt.






Da werden auch seltenere Arten gezeigt, die mit ihren schönen Blüten verführen, aber doch meistens nicht für die Fensterbank taugen. Die einen brauchen es feucht und warm, die anderen lieben es feucht und kühl, wieder andere brauchen deutliche Tag-Nacht-Rhythmen. Unter diesen besonderen Arten finden sich auch duftende Sorten aus den Gattungen Cattleya oder Dendrobium, aber auch bei Miltonia.
Wenn es um die für den typischen Wohnraum am besten geeigneten Orchideen geht, kommt man an den stattlichen Phalaenopsis-Hybriden nicht vorbei. Aber diese imposanten und leicht zu pflegenden Arten duften leider nicht. Oder gibt es da doch welche?

Tatsächlich haben sich da in den letzten Monaten zwischen die vertrauten groß- und klein blumigen Sorten der Schmetterlingsorchideen ganz unbemerkt auch Sorten drunter gemischt, die einem optisch vielleicht jetzt nicht gerade direkt ins Auge springen, aber einen wunderbaren Duft verbreiten.


Und so sind mir diesen unscheinbaren Phalaenopsis auch aufgefallen. Ich stand bei Kölle in einem Meer aus Phalaenopsis und meine Nase führte mich dann zu einer Ecke eines Verkaufstisches – und da standen sie: Kleinblühende Phalaenopsis mit eher zarten Rosatönen, gelben und erdigen Rottönen. Ohne ihren Duft hätte ich sie sicher gar nicht bewusst wahrgenommen.

Die Pflege dieser neuen Geschöpfe ist sicher vergleichbar mit ihren nicht duftenden Schwestern. Da Duft aber ein „Luxusprodukt“ ist und auch die Maserung der Blätter dafür spricht, könnten diese Sorten mehr Wärme brauchen. Die allgemeinen Beschreibungen in Form von Piktogrammen geben das leider nicht her. Aber unter 20 Grad Celsius würde ich sie zumindest tagsüber nicht halten. In meinem alten Fachwerkhaus kann ich ihnen das leider nicht immer und durchgängig bieten.

Meine ersten Exemplare entwickelten sich unterschiedlich gut, eine verfaulte bald an der Basis, die andere blühte nach geraumer Zeit wieder. Die jetzt folgenden Pflanzen werde ich wieder genau beobachten, um mehr über die Pflege zu erfahren. In diesem Beitrag ging es mir zunächst nur darum, diese Neuheiten vorzustellen. Eines sei noch gesagt: Diese Schönheiten verströmen ihren Duft nicht immer und nicht immer gleich intensiv. Bei mir duften sie nur ab nachmittags und dabei abhängig von der Wärme. Bei 18 Grad Celsius riecht man da nicht viel, 22 Grad sind da schon wesentlich besser.
Viel Spaß bei der Suche nach diesen Neulingen!

